Autonomes Fahren gewinnt an Akzeptanz
Die Akzeptanz für autonomes Fahren und selbstfahrende Fahrzeuge steigt. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, welche in der Schweiz durchgeführt worden ist.


Rund 40 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer würden eines Tages gerne ein selbstfahrendes Auto für den Arbeitsweg nutzen. Für den Ausgang, zum Einkaufen oder für andere private Zwecke sind es 34 Prozent. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr, wie eine repräsentative Umfrage der AXA jetzt zeigt.
Allerdings: Genauso viele Befragte, also rund 40 Prozent, sind nach wie vor skeptisch und möchten in Zukunft nicht auf ein selbstfahrendes Auto umsteigen. Rund ein Fünftel ist noch unentschlossen.
Jüngere und Männer sind interessiert
Relativ offen gegenüber dem autonomen Fahren sind jüngere Menschen sowie Männer. 55 Prozent der befragten Männer sind überzeugt, dass so die Verkehrssicherheit erhöht werden könnte. Bei den Frauen schliesst sich nur etwas mehr als ein Drittel der Meinung an.
Tatsache aber ist: Ein Grossteil der Unfälle ist heute noch auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Mit nochmals verbesserter Technik werden automatisierte oder teilautomatisierte Fahrzeuge die Verkehrssicherheit sicherlich erhöhen – wenn die Menschen den richtigen Umgang mit den neuen Hilfsmitteln verstehen und erlernen. Bereits heute lässt sich jedoch nachweisen, dass manche Fahrerassistenzsysteme die Anzahl Unfälle deutlich verringern können.
Neue Risiken sind denkbar
Dennoch: Auch bei den Versicherungskonzernen gibt man sich keinen Illusionen hin. Eine «Vision zero» ist unrealistisch, obschon als Ziel erstrebenswert. Indessen: «Durch Software gesteuerte und vernetzte Fahrzeuge entstehen auch neue Risiken, die man heute noch nicht klar einschätzen kann, etwa technische Mängel oder auch Hackerangriffe. Insofern ist die Skepsis in verschiedenen Bevölkerungsgruppen durchaus verständlich», findet Bettina Zahnd, Leiterin Unfallforschung und Prävention bei der AXA.
Freude am Fahren fehlt
Aber es ist nicht nur die Sicherheit, die für die Akzeptanz eine Rolle spielt. Zwar geben über 40 Prozent der Befragten an, dass sie die Zeit der Fahrt gerne anders nutzen würden, beispielsweise zum Schlafen, Lesen oder Arbeiten. Für 55 Prozent ist aber klar: Sie haben Freude am Autofahren und möchten auch in Zukunft nicht darauf verzichten.
Das gilt zweifelsfrei nicht nur bei Autos, sondern auch bei Lastwagen und Nutzfahrzeugen. Mehr noch: Hier dürfte der Berufsfahrer in vielen Bereichen in naher Zukunft selbst bei halbautomatischen Fahrzeugen weiterhin eine tragende Rolle spielen. Reiner Langendorf, Geschäftsführer der Quality Alliance Eco-Drive meinte jedenfalls kürzlich in seinem auf transport-CH.com veröffentlichten Blog-Beitrag: «Einverstanden: Die moderne Technik unterstützt das Know-how und die Reaktion der Lenker und Lenkerinnen. Das ist gut so. Aber: Entscheidend bleibt der Chauffeur. Auf dem aktuellsten Stand dank kontinuierlicher Weiterbildung.»
Fazit: Bis eine breite Masse der Schweizerinnen und Schweizer tatsächlich selbstfahrende Fahrzeuge nutzen möchte, dürfte es also doch noch einige Zeit dauern. Und «Profis» werden auch dann zumal gefragt sein.
Volvo Trucks macht demgegenüber bei der Entwicklung von autonomen Nutzfahrzeugen Nägel mit Köpfen und konnte bereits verkünden, dass das elektrische, vernetzte und autonome Fahrzeug «Vera» (im Bild) seine ersten Praxistest mit Bravour bestanden hat.
Hinweis: Dieser Artikel fasst einen Bericht zusammen, der im Rahmen des Projektes «Energy Challenge» (energie schweiz) von TA-Media publiziert wurde. Hauptpartner aus dem Mobilitätsbereich ist dabei Volvo. https://commercial-publishing.ch/energy-challenge/