Die Gallier wählen Klein

Die Autos werden immer grösser und schwerer. Sagt man. In Frankreich stimmt dies seit 2018 nicht mehr. Dort ist weniger neuerdings mehr.


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Zunehmend restriktive Besteuerung von grossen Autos und SUV, Kaufprämien für elektrifizierte Fahrzeuge und der verstärkte Trend zum «Car-Bashing» beeinflussen den Autokauf in unserem westlichen Nachbarland. L'Argus, das seit 1953 die Entwicklungen auf dem Automarkt beobachtet, um ein Porträt des typischen französischen Autos zu erstellen, stellt fest, dass sich der 2018 begonnene Trend zu «weniger ist mehr» im vergangenen Jahr verstärkt hat, wie «Le Figaro» berichtet.

Basierend auf der Zusammenstellung von Zulassungsdaten über ein Jahr zeigt die Studie, dass der französische Markt von Mehrzweck-Stadtautos, wie dem Citroën C3, Peugeot 208 und Renault Clio, und urbanen SUV, wie dem Citroën C3 Aircross, dem Peugeot 2008 und dem Renault Captur, dominiert wird. Vans und Minivans sind nicht mehr gefragt. Ihr Umsatz hat sich innerhalb eines Jahres halbiert. Ein «Öko-Malus» schreckt die französische Kundschaft vom Kauf ab, und viele Haushalte greifen zu gebrauchten Fahrzeugen.

Trend zum Kleinwagen als Anzeichen für weniger Kaufkraft

Der Trend zum Kleinwagen mag ökologisch zu begrüssen sein. Gleichzeitig ist er aber auch ein Anzeichen der Verarmung breiter Kreise.

Zu den Fakten: Das neue Auto, das die Franzosen im Jahr 2020 gekauft haben, wurde in allen Eigenschaften nach unten korrigiert. Der Durchschnitts-Hubraum ging um 12 cm3 zurück, der Kraftstoffverbrauch sank um 0,2 l/100 km und die CO2-Emissionen um 8 g/km. Der Durchschnitts-PW wurde um weitere 20 mm gekürzt und hat 7 Kilo verloren. Seine Höchstgeschwindigkeit wurde um 4 km/h reduziert. Auch der Preis ist um 292 Euro auf durchschnittlich 26’789 Euro gesunken.

Unter den Vorzeichen der Politik, so der Ankündigung der Europäischen Kommission einer 55%ige Reduktion der CO2-Emissionen bis 2030 und das Ende der Vermarktung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor (einschließlich Hybridfahrzeugen) ab 2035, dürfte der Trend anhalten (ausser beim Gewicht, denn bei E-Autos und Plug-Ins wiegen die Batterien buchstäblich schwer).


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