Jaguar 2030 nur noch elektrisch
Auch Jaguar Land Rover kommt nicht darum herum, sich neu elektrisch zu erfinden. Der erste vollelektrische Land Rover kommt 2024, sechs Jahres später wird Jaguar zur ausschliesslich elektrischen Marke.


Thierry Bolloré, Chef von Jaguar-Land-Rover (JLR) hat bei der Vorstellung des Zukunftsplans «Reimagine» (= überdenken, neu gedacht, neu definiert) angekündigt, Jaguar bis 2025 zu einer «vollelektrischen Luxusmarke» zu machen. Geplant war zwar bereits, die nächste Generation des Jaguar XJ als Elektrolimousine auf den Markt zu bringen, doch dieses Vorhaben wird den E-Plänen zum Trotz nicht weiterverfolgt. Die Entwicklungsarbeiten sollen dem Vernehmen nach schon vor einigen Monaten gestoppt worden sein: Der XJ bekommt keinen Nachfolger.
Land Rover soll ebenfalls in den kommenden fünf Jahren sechs rein elektrisch angetriebene Modelle erhalten. Das erste wird 2024 kommen. Bis 2030 wird jede Baureihe von Jaguar Land Rover über Fahrzeuge mit vollelektrischen Antrieben verfügen. Dann soll es nur noch elektrische Jaguar geben, und 60 Prozent der Land-Rover-Verkäufe auf rein elektrisch angetriebene Modelle entfallen. Beide Marken werden ihre eigene DNA behalten und ihre Fahrzeuge auf unterschiedlichen Plattformen bauen.
Darüber hinaus strebt das Unternehmen an, bis 2039 in seinen Produkten und Standorten sowie in der Lieferkette komplett ohne Kohlendioxidemissionen auszukommen. Teil dieses Plans sind auch Brennstoffzellenantriebe mit sauberem Wasserstoff. Hier laufen die Entwicklungen bereits, gestützt von einem langfristig angelegten Investitionsprogramm – innerhalb der kommenden zwölf Monate werden erste Prototypen mit Brennstoffzelle zur Erprobung auf britischen Straßen rollen.
Rund 2,5 Milliarden Pfund Sterling (gut 3 Milliarden Schweizer Franken) wird Jaguar Land Rover jährlich in Elektrifizierung und die Entwicklung vernetzter Dienste investieren, wozu auch datenzentrierte Technologien zur Optimierung der Fahrzeugnutzung zählen. Zudem werden Geschäftsmodelle wie das Abonnementprogramm Pivotal ausgebaut. Zur «Reimagine»-Strategie gehören auch flachere Hierarchien und schlankere Produktionsprozesse.