LSVA: In 20 Jahren 25 Milliarden berappt

Seit 20 Jahren trägt das Transportgewerbe mit der LSVA zur Verlagerungspolitik bei. Im Zusammenhang mit der angekündigten Reform des Tarifsystems ist der Schweiz. Nutzfahrzeugverband ASTAG jetzt an die Öffentlichkeit getreten. Er fordert Planungs- und Investitionssicherheit für den Strassentransport, zumal die umweltpolitischen Ziele erreicht seien.


Teile diesen Artikel:

Die LSVA feiert Jubiläum, wobei den (meisten) Transportunternehmen wohl nicht gerade zum Feiern zumute ist. Vor exakt 20 Jahren war Stichtag der ersten Abrechnungsperiode. Seither ist ca. 1 Franken für jeden einzelnen Kilometer fällig, den ein 40-Tonnen-LKW zurücklegt. In keinem anderen Land ist die Maut annähernd so hoch. Inzwischen kommen jährlich wiederkehrend 1,5 Mia. Franken zusammen, seit 2001 sind es insgesamt über 25 Mia. Franken.

LSVA: Emotionales Thema – massive Wertvernichtung

«Ich verstehe die Bitterkeit und die Emotionen, die sehr viele unserer Mitglieder betreffend LSVA verspüren, sehr gut», sagt Ständerat und ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart gemäss Medienmitteilung der ASTAG: «Nicht zuletzt wegen der LSVA sind etliche kleinere und mittlere KMU-Betriebe vom Markt verschwunden!» Zu oft wurden die berechtigten Anliegen und Argumente des Strassentransportgewerbes in der Vergangenheit – insbesondere bis ins Jahr 2010 – von der Politik nicht berücksichtigt. Die negativen Folgen waren massive LSVA-Tariferhöhungen sowie vorzeitige, willkürliche Änderungen («Abklassierungen») der Abgabekategorien. Der Anschaffungswert von Fahrzeugen wurde damit mehr als einmal mit einem Schlag dramatisch reduziert bzw. sogar komplett vernichtet.

Trotzdem blickt der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG lieber vorwärts als zurück auf eine äusserst wechselvolle und emotionale LSVA-Geschichte. Die ASTAG nimmt erfreut zur Kenntnis, dass der Bundesrat offenbar – in Abkehr von der früheren Praxis – nicht mit dem «Holzhammer», sondern im Dialog mit der Branche vorgehen will. Mit dem vermehrten Aufkommen von alternativen Antrieben (Elektro, CNG/LNG, Wasserstoff) sind Diskussionen über Systematik und Tarife zweifellos notwendig. Entscheidend ist jedoch, dass Investitions- und frühzeitige Planbarkeit auf jeden Fall gewahrt werden.

ASTAG fordert: Keine vorzeitige Abklassierung der EURO-Norm VI

Mit der Reduktion der Schadstoffemissionen (Kohlenmonoxid, Stickoxid etc.) auf fast Null, erreicht durch eine rasche Flottenmodernisierung, sind die umweltpolitischen Ziele der LSVA seit längerem erreicht. Es wäre fatal bzw. ein unzumutbarer Nackenschlag für die Branche, jetzt die Spielregeln fundamental zu ändern und die LSVA beispielsweise primär vom CO2-Ausstoss abhängig zu machen. Eine Abklassierung von Fahrzeugen der bisher modernsten Euro-Norm VI darf deshalb erst und nur dann erfolgen, wenn eine allfällige neue EURO-Norm VII europaweit serienmässig für jedes Einsatzspektrum vorhanden ist. «Die ASTAG ist allerdings bereit, sich konstruktiv an den anstehenden Diskussionen zu beteiligen», betont Thierry Burkart.


Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 5 plus 7.