Mit dem Tachographen gegen Kabotageverstösse
Kabotageverstösse können vielleicht bald schon effektiver kontrolliert werden: Ein «intelligenter Tachograph» von Continental wird Grenzübertritte erfassen, damit Behörden die Kabotage besser kontrollieren können.
Verstösse gegen das Kabotageverbot sind ein andauerndes Ärgernis in der Transportbranche – sowohl im Güter- wie im Personentransport. Seit Jahren schon kämpfen Behörden (Bundesamt für Verkehr BAV), der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG, Les Routiers Suisses und ihre Partnerorganisationen wie der Verband öffentlicher Verkehr VöV vehement und gemeinsam dafür, dass das Kabotageverbot konsequent umgesetzt wird. Zwar gibt es immer wieder Teilerfolge im Kampf gegen die unlautere Konkurrenz. Doch vollständig gelöst ist das Problem nach wie vor nicht.
Jetzt könnte die Technologie den Ordnungshütern helfen: Das Technologie-Unternehmen Continental arbeitet nämlich an einem Tachographen der Marke VDO, mit dem sich die Vorschriften zur Kabotage und der Entsenderichtlinie für Arbeitnehmer im Transportgewerbe überprüfen lassen.
Das GPS erfasst jeden Grenzübertritt
Und so funktioniert der «intelligente Tachograph»: Per Satellitenortung (GPS, Galileo, Glonass) werden die in den Nutzfahrzeugen verbauten Tachographen künftig auch Grenzübertritte erfassen. Dabei sollten den Kontrollorganen auch die EU-Richtlinien entgegenkommen. Denn anders als bisher gilt in der EU mit der Einführung des sogenannten «intelligenten Tachographen» erstmals kein Bestandesschutz mehr. Will heissen: Für das Transportgewerbe besteht eine Nachrüstpflicht, so dass Schummeleien nicht mehr möglich sind.
Immerhin, eine – auch für die Schweizer Kontrollorgane – einschränkende Bestimmung bleibt bestehen: Wenn ein Fahrzeug zur Beförderung von Material oder Maschinen eingesetzt wird, die dann in einem Umkreis von 100 Kilometer des Betriebs benutzt werden, gilt die sogenannte «Handwerker-Ausnahme».