Nutzfahrzeugmarkt hat sich «ein wenig stabilisiert»

Die Lage am Nutzfahrzeugmarkt hat sich ein wenig stabilisiert: 28'221 Neuimmatrikulationen von leichten und schweren Nutz- sowie Personentransportfahrzeugen im laufenden Jahr bedeuten ein Minus von 15,9 Prozent zu 2019. Die Coronakrise ist noch lange nicht überwunden.


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Blendet man die Entwicklung an der Corona-Front der letzten Tage aus, könnte man fast schon optimistisch in die Zukunft blicken: Die Expertengruppe des Bundes für Konjunkturprognosen jedenfalls sieht die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr nicht mehr ganz so schwarz wie auch schon. Dennoch: Gerade bei den Ausrüstungsinvestitionen, zu denen auch Nutzfahrzeuge gehören, erwartet man nach wie vor ein mögliches Minus von 6,0 Prozent zum Vorjahr, was der aktuellen Situation am Schweizer Nutzfahrzeugmarkt deutlich näherkommt. Das jedenfalls hält auto-schweiz in seiner Quartalsstatistik fest.

Bei den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen steht nach drei Quartalen ein Rückgang von 20,3 Prozent oder 5'103 Fahrzeugen auf 20'075 Neuzulassungen zu Buche. Zum Halbjahr hatte das Minus noch 24,1 Prozent betragen. Vor allem die höheren Gewichtsklassen zwischen 2,6 und 3,5 Tonnen Gesamtgewicht werden deutlich weniger nachgefragt als vor einem Jahr. «Viele Firmen», so auto-schweiz in einer Medienmitteilung, «scheuen derzeit Investitionen in die Erneuerung ihres Fahrzeugparks, was aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation keine Überraschung ist.»

Auch bei den schweren Sachentransportfahrzeugen fehlt im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 jede fünfte Neuimmatrikulation. 2'719 neue Lastwagen und Sattelschlepper sind seit Jahresbeginn in Verkehr gesetzt worden, 678 oder 20,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Erfreulicherweise konnte hier nicht nur das relative, sondern auch das absolute Minus gegenüber der Halbjahresbilanz verringert werden, was durch möglicherweise verzögerte Fahrzeugauslieferungen erklärbar ist.

Absoluter Lichtblick am Nutzfahrzeugmarkt sind derweil die Wohnmobile. Der Campingboom geht trotz oder gerade wegen der Pandemiesituation unvermindert weiter. Angetrieben von den Wohnmobilen wachsen die Zulassungen neuer Personentransportfahrzeuge in den ersten neun Monaten 2020 um 430 oder 8,6 Prozent auf 5'427. Davon stellen allein die Camper 4'902 Inverkehrssetzungen, ein Plus von 561 oder 12,9 Prozent – das Minus bei Cars, Kleinbussen und übrigen Personentransportfahrzeugen kann so mehr als ausgleichen werden.

 

Die detaillierten Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken stehen unter www.auto.swiss zur Verfügung.


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