Prognosen sind schwierig, vor allem für die Zukunft

Die Entwicklung des Ölpreises, die Weltwirtschaftslage, politische Krisen und Unsicherheiten, Kriege und Naturkatastrophen beeinflussen sowohl die Verfügbarkeit von Erdöl als auch dessen Nachfrage. Weitere erhebliche Ungewissheiten sind die Energiesparpotentiale (Suffizienz) und die Möglichkeiten alternativer Energiequellen für Transport und Nutzfahrzeuge selbst. All dies erschwert Langfristprognosen, welche Antriebstechnologien ökonimisch am meisten Sinn machen.


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«Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.» Dieses «Bonmot, welches abwechselnd dem Kabarettisten Karl Valentin, dem Schriftsteller Mark Twain oder dem Naturwissenschaftler Niels Bohr zugeschrieben wird, trifft auf die Zukunft der verschiedenen Antriebstechnologien besonders zu. Investitionen im Transportbereich und in Nutzfahrzeuge sind damit mit gewissen unternehmerischen Risiken verbunden.

Klimadiskussion bringt Märkte in Bewegung

So wie technologische Entwicklungen die Erdölförderung in ganz erheblichem Mass und damit die weltweiten Erdölreserveangaben verändert haben, so steht auch die Entwicklung sowohl auf der Energieangebots- als auch auf der Verbraucherseite nicht still. Nicht zuletzt unter dem wachsenden politischen Druck, dem Klimawandel entschlossen entgegenzuwirken, ist Bewegung in so manchen Markt gekommen.

Heftig umstritten ist zudem die künftige Lenkung der Investitionen in der Energiebranche. Die Internationale Energieagentur ruft nach massiven Investitionen in die Erschliessung neuer Erdölquellen, um die Halbierung der Produktion bis ins Jahr 2025 zu vermeiden. Andere Institutionen verlangen hingegen ebenso massive Investitionen in erneuerbare Energien.

Bio- und synthetische Kraftstoffe, Wind und Sonnenenergie zur Elektrizitätserzeugung werden die Energieerzeugung zweifellos nachhaltig beeinflussen. So rechnet die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien damit, dass bis im Jahr 2050 Wind, Sonne und andere alternative Quellen über 80 Prozent des weltweiten Strombedarfs decken (und 50 Prozent des gesamten Energiebedarfs), selbst unter Einbezug des Durchbruchs der Elektroautos (Schätzung 1 Mrd. Fahrzeuge!).

Bis auf weiteres bleibt Erdöl hingegen in seiner tragenden Rolle als Energie- und Basisrohstoff (für die chemische und pharmazeutische Industrie ebenso wie für die Landwirtschaft) alternativlos.

Mittelfristig Engpässe möglich

Die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe kommt in ihrer im März 2019 herausgegebenen «Energiestudie 2018» (p. 87) unter diesen Aspekten zum Schluss, dass «Erdöl auch weiterhin der wichtigste Primärenergieträger der Welt bleibt. Dennoch können Versorgungsengpässe mittelfristig nicht ausgeschlossen werden, da die Investitionen in den Erdölsektor seit Jahren auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau liegen und sich ein Nachfrage-Angebots-Defizit durch unzureichende Erschliessung neuer Lagerstätten sowie weiterhin geringer Neufunde andeutet.»

 

[Hinweis: Dies ist der 7. von 7 Artikeln zum Thema «Peak Oil», der auf transport-ch.com veröffentlicht wird.]


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