PSA nimmt Google mit an Bord respektive ins Auto

Der PSA-Konzern hat sich in Sachen Digitalisierung festgelegt: Ab 2023 soll in allen Fahrzeugen des Konzerns das Infotainment-Betriebssystem «Android Automotive» von Google zum Einsatz kommen.


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Schon heute ist Google über die Infotainment-Schnittstelle «Android Auto» in nahezu allen Fahrzeugen vertreten. Doch der Tech-Gigant dürfte in Zukunft für die Mobilität und damit auch die Fahrzeugindustrie noch wichtiger werden: Google hat «Android Automotive» entwickelt, ein System, das nicht nur Apps und Dienste vom Handy ins Auto spiegelt, sondern ab Werk als Infotainment-Betriebssystem in Fahrzeugen vorinstalliert und somit in die digitale Fahrzeug-Architektur integriert ist. Damit steuert das Google-Tool teilweise nicht-sicherheitsrelevante Fahrzeugfunktionen wie das Entertainment-System, die die Steuerung der elektrischen Fensterheber bis hin zur Klimaanlage.

Nach Volvo setzt auch PSA-Konzern auf Google

Nachdem Google bereits Volvo von seinem «Android Automotive» überzeugen konnte, haben in der Zwischenzeit auch General Motors, Renault-Nissan-Mitsubishi und Fiat Chrysler (FCA) angekündigt, auf «Android Automotive» als Infotainment-Betriebssystem zu setzen. Seit Anfang August 2020 ist klar, dass auch der französische PSA-Konzern ab 2023 sämtliche Fahrzeuge mit Android Automotive ausliefern wird. «Die Groupe PSA setzt ihre digitale Transformation und die Zusammenarbeit mit Google fort. Das Betriebssystem Android Automotive wird PSA in die Lage versetzen, unseren Kunden schnell und effizient digitale Services im Auto bereitzustellen», erklärt Christophe Rauturier, der bei PSA als Chief Digital Officer (CDO) sämtliche Digitalthemen verantwortet.

Google wird zum «big player» in der Autoindustrie

Google andererseits wird damit auf einen Schlag zum «big player» in der Automobilindustrie. Der Tech-Konzern könnte damit gestandenen Automobilherstellern (neben Tesla) in absehbarer Zeit durchaus das Wasser abgraben. Denn – so die renommierte «auto motor sport»: «Die Software im digitalen Auto entscheidet über Erfolg oder Untergang. Wer den Standard setzt, gewinnt – alles. Tesla und Google haben die Nase vorn. VW, BMW und Daimler stemmen sich mit aller Macht dagegen.» Dass sich deshalb jetzt gerade der PSA-Konzern (mit der deutschen Traditionsmarke Opel) für Google entschieden hat, dürfte bei der deutschen Automobilindustrie wenig Begeisterung auslösen, wenngleich die Entscheidung des PSA-Konzerns mit Blick auf die Fusion mit FCA nicht wirklich überraschend kommt. «Nur die wenigsten Autobauer», so «auto motor sport», «haben auf lange Sicht ausreichend Ressourcen und Kapital, sich eigene Betriebssysteme zu programmieren.» Neben Volkswagen, Daimler und Tesla geht aktuell nur noch Toyota diesen Weg und bewahrt sich so seine Unabhängigkeit dem amerikanischen Tech-Giganten.

 

Quelle: https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/psa-opel-peugeot-android-automotive-2023/ sowie https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/betriebssysteme-auto-tesla-google-vw-daimler-bmw/


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