Solid Power verspricht «revolutionären Feststoff-Akku»

Solid Power, der US-amerikanische Zulieferer von Ford und BMW will nächstes Jahr mit Feststoffbatterien auf den Markt kommen. Diese würden deutlich mehr Reichweite und Sicherheit bringen.


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Zahlreiche Fahrzeughersteller und Zulieferer investieren aktuell Millionen in die Entwicklung der «Super-Batterie» für die Elektromobilität. So auch Solid Power, das US-amerikanische Unternehmen, welches unter anderem Batterien für BMW und Ford liefert. Im US-Bundesstaat Colorado tüfteln die Entwickler von Solid Power an einer Festkörperbatterie. Festkörperbatterien verwenden anstelle der bisher üblichen Flüssigelektrolyten eine feste Elektrolyte, wodurch sie eine grössere Energiedichte aufweisen. Ihr Manko: Festkörperbatterien weisen bisher eine sehr kurze Lebensdauer auf, wobei sie bereits nach einigen Ladezyklen an Kapazität verlieren oder unbrauchbar sind.

Solid Power: Den Durchbruch (fast) geschafft

Im Interview mit dem Branchenportal «InsideEVs» verkünden die US-Amerikaner jetzt jedoch selbstbewusst, dass man den Durchbruch (fast) geschafft habe. Solid Power ist zuversichtlich, bereits 2021 eine Festkörperbatterie (All-Solid-State-Battery (ASSB), eine Voll-Festkörperbatterie) auf den Markt bringen zu können. «Für Nicht-Automobil-Anwendungen kann eine frühe Kommerzialisierung aus der bestehenden Anlage von Solid Power bereits im nächsten Jahr erfolgen», so Firmenchef Doug Campbell. Die Festkörper-Kommerzialisierung für Elektrofahrzeuge werde «in der Mitte dieses Jahrzehnts erfolgen. Solid Power rechnet mit der Aufnahme der Produktion für Fahrzeuge im Zeitrahmen 2026-2027.»

Gemäss Campell haben die Entwickler von Solid Power «den brennbaren flüssigen Elektrolyten vollständig entfernt und durch einen festen ionenleitenden Sulfid-Elektrolyten ersetzt». Die Verwendung von anorganischen Sulfid-Elektrolyten weist laut Doug Campbell Vorteile gegenüber den ansonsten eingesetzten organischen Oxiden oder Polymeren auf, wie sie in diesem Bereich sonst häufig eingesetzt werden: Sulfide haben die höchste Leitfähigkeit aller Festkörperelektrolytklassen und sind darüber hinaus relativ weich, so dass sie mit traditionellen Rolle-zu-Rolle-Methoden verarbeitet werden können, wie sie heute in einer Lithium-Ionen-Fabrik zu finden sind. «In einigen Fällen» seien bereits sulfidische Festelektrolyte entwickelt worden, die leitfähiger sind als die flüssigen Elektrolyte in Lithium-Ionen-Batterien.

Kleinere Batterien oder mehr Reichweite möglich

Letztlich würden die Festkörperbatterien von Solid Power eine höhere Energiedichte ermöglichen, als es bei den heute gebräuchlichen Lithium-Ionen-Batterien der Fall sei. Dies würde den Autobauern zwei Möglichkeiten eröffnen: «Entweder», so Doug Campbell, «verbaut man halb so grosse Batterien in Elektroautos. Oder man könnte in den E-Autos den gesamten Raum einnehmen, der für Lithium-Ionen-Batterien vorgesehen ist und somit extrem hohe Reichweiten erzielen.»

Für die Elektromobilität sind dies gute Aussichten, wenngleich der Übergang zu Festkörperbatterien wohl erst für die Zeit nach 2025 zu erwarten ist.

 

Quelle: https://insideevs.com/news/438664/solid-power-all-solid-state-batteries-2021/?utm_source=RSS&utm_medium=referral&utm_campaign=RSS-all-articles sowie https://efahrer.chip.de/news/bmw-zulieferer-verspricht-revolutionaeren-feststoff-akku-fuer-2021-der-haken_102856


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