Volvo Trucks baut über 4’000 Stellen ab

Nutzfahrzeughersteller Volvo baut im Zuge der Corona-Krise weltweit rund 4’100 Stellen ab. Dies kündigte Martin Lundstedt, Chef der Volvo-Gruppe, Mitte Juni an.


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Bereits im April 2020 war bekannt geworden, dass der schwedische Nutzfahrzeughersteller Volvo angesichts der Coronavirus-Pandemie mit deutlichen Rückgängen zu kämpfen hat. Seit Ende März, so hiess es damals, würden die Stornierungen die neuen Bestellungen im Lkw-Geschäft überwiegen. Auf das gesamte erste Quartal bezogen lag der Auftragseingang um 16 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Vorstandschef Martin Lundstedt sprach schon damals «vom Beginn einer harten Zeit».

Lundstedt und seine Führungsriege reagierten rasch: Bereits am 13. Mai 2020 wurde bekannt, dass das Unternehmen auf die eigentlich geplante Dividendenzahlung verzichten werde. Der Vorschlag zur Zahlung von 5,50 Schwedischen Kronen je Aktie werde der Hauptversammlung nun nicht mehr vorgelegt, teilte das Unternehmen mit.

Mitarbeiterzahl wird reduziert

Doch damit nicht genug: Die Pandemie und die in aller Welt ergriffenen Corona-Massnahmen hätten zu einer Marktsituation geführt, die die Nutzfahrzeugbranche hart treffe, erklärte der Chef der Volvo-Gruppe, Martin Lundstedt, am 16. Juni 2020 gegenüber Medienschaffenden. Man rechne kurz- bis mittelfristig mit einer weiterhin geringeren Nachfrage und müsse sich dementsprechend aufstellen. Gleichzeitig wolle man sich stärker auf neue Technologien und Geschäftsmodelle fokussieren.

Will heissen: Volvo will im zweiten Halbjahr 2020 die Mitarbeiterzahl um 4’100 reduzieren, darunter etwa 1’250 in Schweden. Rund 15 Prozent der betroffenen Stellen sollen diejenigen von Beratern sein. Ohne die gewährte staatliche Unterstützung würde die Zahl der abgebauten Stellen noch höher liegen.

Die im schwedischen Göteborg ansässige Volvo-Gruppe hat weltweit rund 104’000 Mitarbeiter und ist auf mehr als 190 Märkten aktiv. Der Konzern, der seit vielen Jahren vom Autobauer Volvo Cars getrennt ist, musste bereits vor der Corona-Krise mit sinkenden Auftragszahlen auf den wichtigsten Lkw-Märkten fertig werden.

Quartalsgewinn ist massiv eingebrochen

Die Produktionsstopps und die niedrigere Nachfrage hätten Umsätze und Gewinne nochmals negativ beeinflusst, sagte Lundstedt. Der Erlös der Schweden ging im ersten Quartal 2020 um fast 15 Prozent zurück. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn brach um fast 44 Prozent ein. Unter dem Strich resultierte mit 4,8 Milliarden Kronen weniger als halb so viel Gewinn wie im Vorjahreszeitraum.

 

Quelle: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/corona-krise-volvo-baut-4000-stellen-ab-a-1307762.html, https://www.automobilwoche.de/article/20200616/Agenturmeldungen/306169928/corona-krise-fuehrt-zu-niedriger-nachfrage-volvo-baut--stellen-ab, https://www.automobilwoche.de/article/20200513/AGENTURMELDUNGEN/305129885/nutzfahrzeughersteller-zieht-zurueck-volvo-zahlt-doch-keine-dividende und https://www.automobilwoche.de/article/20200423/AGENTURMELDUNGEN/304239975/weniger-bestellungen-lkw-bauer-volvo-mit-deutlichen-einbussen


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