2020 weniger Staustunden – nur «dank» Corona

Die Corona-Pandemie hat sich 2020 auch auf die Nutzung des Nationalstrassennetzes ausgewirkt: Das Verkehrsaufkommen ging auf den Autobahnen um rund 18 Prozent zurück und entsprach damit dem Niveau von 2010. Die Anzahl Staustunden sank doppelt so stark, um gut einen Drittel.


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Das Verkehrsaufkommen im Jahr 2020 war geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie, hält das Bundesamt für Strassen (Astra) fest. Letztes Jahr wurden auf dem Nationalstrassennetz insgesamt 25.4 Milliarden Fahrzeugkilometer zurückgelegt. Ohne die NEB-Strecken (ehemals Kantonsstrassen, die im Neuen Netzbeschluss zu Nationalstrassen wurden) waren es 22.9 Milliarden Fahrzeugkilometer. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 17.6 Prozent und hängt mit den Einschränkungen zusammen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen worden waren.

Regionale Unterschiede bei den Staustunden auf Schweizer Autobahnen

Unterschiede gab es nicht nur saisonal, sondern auch je nach Strecke. Mit die grössten Rückgänge verzeichnete in der ersten Welle im April 2020 die Zählstelle Coppet (Agglo Genf) Rückgänge zwischen 60 und 70 % an fast allen Tagen im Vergleich zum Vorjahr. In Würenlos waren es oft zwischen 50 und 64 %, an einigen Tagen aber nur noch 14 Prozent. Im Schnitt einen geringeren Rückgang (um rund einen Drittel) gab es auf der Umfahrung Bern Ost.

Deutlich weniger Staustunden in der Schweiz

Die für 2020 erfassten Staustunden auf dem bestehenden Netz (ohne NEB-Strecken) haben sich gegenüber dem Vorjahr um gut einen Drittel reduziert (-34.3 Prozent). Die Reduktion fiel fast doppelt so hoch aus wie die Abnahme der Fahrleistung (-17.6 Prozent).

Die Entwicklung der Staustunden verlief wie bei den zurückgelegten Fahrzeugkilometern in Wellen: Im April war das Nationalstrassennetz fast staufrei. Im Sommer entsprach die Stausituation dem gewohnten Muster und überschritt im September – trotz Corona – sogar das Vorjahresniveau, während sie ab November 2020 wieder auf ein niedrigeres Niveau fiel.

Um Staustunden zu mindern, setzt das ASTRA zudem auf die Verbesserung der Schnittstellen zwischen den einzelnen Netzhierarchien. Ergänzt werden diese Massnahmen mit der zeitlich und örtlich begrenzten Pannenstreifenumnutzung (PUN) und punktuellen Ausbauten. So wurde vor wenigen Tagen mit den PUN-Arbeiten zwischen Bern-Ost und Muri begonnen.


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