Nutzfahrzeuge: Baisse bei Neu-, Hausse bei E-Fahrzeugen

In nahezu gleichem Masse, in dem die Nachfrage nach neuen Nutzfahrzeugen in der Schweiz schwächelt, hat sich die Zulassung von neuen Elektrofahrzeugen in dem Segment erhöht. Nach den neuesten Zahlen von auto-schweiz, der Vereinigung offizieller Automobil-Importeure in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, wurden mit ca. 18’600 neuen Lieferwagen, Lkw und Bussen 17,2% weniger als die fast 22'500 Fahrzeuge im Vorjahreszeitraum zugelassen. Sorgen angesichts der schleppenden Konjunktur, verschärfter CO2-Grenzwerte für Neufahrzeuge und die geplante Anpassung der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) hinterlassen ihre Spuren.


Teile diesen Artikel:

Nutzfahrzeuge: Baisse bei Neu-, Hausse bei E-Fahrzeugen

Der Anteil elektrisch betriebener Lkw hat hingegen deutlich zugelegt, denn 17,2% aller neu immatrikulierten schweren Nutzfahrzeuge (über 3,5 t Gesamtgewicht) in den ersten sechs Monaten 2025 sind vollelektrisch betrieben. Das ist ein Rekordwert, waren es im ganzen Jahr 2024 doch gerade einmal 8,4% der Neuzulassungen.

Auch bei den leichten Nutzfahrzeugen (Transporter und leichte Sattelschlepper bis 3,5 t) nahm die Zahl der Neuzulassungen um 15,2% auf 13’539 Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Der Trend ist jedoch der gleiche wie bei den schweren Nutzfahrzeugen, da der Anteil von reinelektrischen Transportern im ersten Halbjahr 2025 auf 10,7% anzog. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 5,8 %. Auch Plug-in-Hybride werden populärer und nehmen aktuell bei leichten Nutzfahrzeugen einen Marktanteil von 1,3% ein.

Thomas Rücker, der Direktor von auto-schweiz, zeigte positive Trends und Hemmschuhe der Entwicklung gleichermassen auf: «Dass der Marktanteil der reinelektrischen Lieferwagen und Lastwagen steigt, ist sehr erfreulich. Dass gleichzeitig der Gesamtmarkt zurück geht, ist äusserst besorgniserregend.» Seine Kritik entzündet sich besonders daran, dass die CO2-Zielwerte ab 2025 regulatorisch verschärft werden, LSVA-Abklassierungen drohen und die Energiebepreisung die wirtschaftliche Lage der Unternehmen zusätzlich erschwert. Für die zweite Jahreshälfte rechnet auto-schweiz immerhin mit «einer leichten Markterholung».

Die detaillierten Zahlen nach Marken sind unter www.auto.swiss einsehbar. Die Auswertungen von auto-schweiz basieren auf Erhebungen des Bundes, die Daten sind möglicherweise vorläufig und nicht abgeschlossen.


Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 9 plus 3.